Bernsteinauge

Bernstein Auge

Das Gold der Küste nannte man

dich Stein der du offenbar,

gut getarnt da liegst am Ostseestrand

und vielen unscheinbar.

So bräunlich-gelb du matter Stein

für manche häßlich anzuseh‘n;

Mußt leider erst geschliffen sein,

damit andere sehen du bist schön

Bernstein Auge, Bernstein Leid

Viele Jahre Einsamkeit.

Fernab von allen Dingen

auf tiefem Meeresgrund

verhallt dein trauriges Singen

und verstummt dein zarter Mund.

Geformt von langen Jahren Wellen Pein

und bedeckt mit Seelenwunden,

hast du verbracht mit dir allein.

geschmäht und ungefunden.

Bernstein Auge, Bernstein Herz

Viele Jahre eingeschlossener Schmerz

Nehm‘ ich Dich nun in meine Hand,

spür‘ deine Wärme auf der Haut,

und Zeit und Raum scheinen mir unbekannt,

und trotzdem so vertraut.

Versenke ich dann meinen Blick

in deinen sanften Glanz

Finde ich nur schwer zurück

aus tiefem Seelentanz.

Bernstein Auge, Bernstein Feuer

Bist mir herzlich lieb und teuer.

( Ilka 2001)

Posted in: Gedichte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.